BFH-Rechtsprechung
Der Bundesfinanzhof hat mit Urteil vom 24.9.2014 (Az. V R 19/11) entschieden, dass die Verabreichung von Zytostatika im Rahmen einer ambulant in einem Krankenhaus durchgeführten ärztlichen Heilbehandlung umsatzsteuerfrei ist. Voraussetzung ist, dass die Medikamente individuell für den einzelnen Patienten in der Apotheke eines Krankenhauses hergestellt werden. Der BFH sah die Herstellung der Medikamente als einen „mit der ärztlichen Heilbehandlung eng verbundenen Umsatz“ an.
Stellungnahme der Finanzverwaltung
Die Finanzverwaltung folgt in einem aktuellen Schreiben (vom 28.9.2016, III C 3 - S 7170/11/10004) dem Urteil und stellt sowohl die Zubereitung selbst als auch andere Arzneimittel, die wie Zytostatika-Zubereitungen individuell für den Patienten hergestellt werden, von der Umsatzsteuerpflicht frei.
Kein Vorsteuerabzug
Die Finanzverwaltung weist allerdings auch darauf hin, dass für die im Zusammenhang mit Zytostatika und vergleichbaren Arzneimitteln stehenden Eingangsumsätze vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen sind.
Stand: 29. November 2016
Ausgabe Winter 2016
- Integrierte Versorgung in Gemeinschaftspraxen
- Umsatzsteuerpflicht privater Krankenhausträger
- Zytostatika für Krebstherapien
- Aufbewahrungsfristen steuerlicher und ärztlicher Unterlagen
- Abbau von Arbeitszeitguthaben trotz Krankheit
- Fettabsaugung als außergewöhnliche Belastung
- Brillen für Mitarbeiter steuerfrei
- Kulturlinks – Winter 2016/2017