Aufteilung der Arbeitstage – Grundsatzregelung
Die Doppelbesteuerung von Arbeitslöhnen durch den Ansässigkeits- und den Tätigkeitsstaat wird mit Doppelbesteuerungsabkommen vermieden. Im Verhältnis zwischen Deutschland und Österreich kommt hier die Freistellungsmethode mit Progressionsvorbehalt zur Anwendung. Für Grenzgänger gilt dabei die sogenannte 45-Tage-Regelung, die u. a. besagt, dass ein Arbeitnehmer höchstens an 45 Arbeitstagen nicht zu seinem Wohnsitz im Ansässigkeitsstaat zurückkehren darf. Andernfalls entfällt die Grenzgängerregelung.
Homeoffice-Sonderregelungen für Grenzgänger
Zwischen Deutschland und Österreich gilt für pandemiebedingte Homeoffice-Tage eine Sonderregelung (BMF, Erlass v. 15.4.2020), die besagt, dass Arbeitstage, die ausschließlich aufgrund der Corona-Pandemie zur Nichtrückkehr führen, nicht in die 45-Tage-Frist miteinbezogen werden dürfen. Dies gilt nicht, soweit Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber für ein Arbeiten im Homeoffice bestehen.
Offenlegungspflichten
Soweit der Arbeitnehmer von der Corona-Regelung Gebrauch macht, muss dies dem zuständigen Wohnsitzfinanzamt angezeigt werden. Die Tage, die nicht in die 45-Tage-Grenze miteinbezogen werden sollen, sind einerseits anhand von Aufzeichnungen des Arbeitnehmers und andererseits durch Bestätigung des Arbeitgebers im Tätigkeitsstaat zu dokumentieren.
Stand: 27. Oktober 2020
Ausgabe November 2020
- Außerordentliche Wirtschaftshilfen anlässlich des November-Lockdowns
- Kurzarbeitergeld wird verlängert
- Steuerfreie Arbeitgeberleistungen
- Bis Jahresende keine Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung
- Corona-Soforthilfen meldepflichtig
- Homeoffice und Grenzgängerregelung mit Österreich
- Sozialversicherungs-Rechengrößen 2021
- Verkauf des Inventars einer Ferienwohnung steuerfrei
- Überbrückungshilfen verlängert